Eine Geschichte zum Lesen.
Ganz früher lief das mit der Schifffahrt ja ohne Motor – bei Talfahrt, also mit der Strömung, fuhren die Kähne mit einem kleinen Segel, und bei Bergfahrt, also gegen die Strömung, wurde hier auch in Aken getreidelt – die Lastenschiffe wurden an Seilen vom Ufer aus von Menschenhand gezogen. Die Treidler hatten ihre Streckenabschnitte, ihre Territorien. An der Buhne hier zum Beispiel, da wurde der Staffelstab weitergeben. Vorneweg in der Truppe war der König, der hat also Takt geschlagen oder ein Lied gesungen, damit das Treideln flüssig läuft. In der Regel waren es fünf Leute, um ein Boot zu treideln. Der letzte von ihnen hat die große Stange gehabt und hat dann das Seil über Hindernisse gehoben. Da wurde kein Staffel weitergegeben, im Gegenteil, man versuchte irgendwie den Weg der nächsten Gruppe kleiner zu machen. Man wurde ja für die Strecke bezahlt. Das hat sich die nächste Treidel-Gruppe natürlich nicht gefallen lassen. Laut Unterlagen gab es dann blutige Schlägereien, um jeden Meter wurde sich hier am Elbufer geprügelt.
Aber dann wurden die Boote immer größer, und 1798 wurde das Treideln letztlich eingestellt.