Wasserwandern auf der Elbe – Da hab ich mal Fährmann gespielt, ungewollt

Eine Geschichte zum Lesen.

Auf meinen Touren auf der Elbe, bis Hamburg und anderswo, hab ich viel erlebt. Bei Bleckede, da gab es diesen irren Typen, Gundolf. Hat sich aus Alu ein Elektroboot selbst gebaut, das gleichzeitig ein Dreirad als Fahrrad ist. Konnte da zwei Pontons abklappen und dann mit Solarantrieb auf der Elbe fahren, darin schlafen, kochen… kurioser Typ.

Und einmal hab ich Fährmann gespielt, ungewollt. Also, ich bin so in die Situation hineingeraten. 

Ich hatte in der Nähe von Havelberg meine Nacht verbracht im Auto und dann früh morgens mein Schlauchboot fertig und war los. Und wie ich so von dem Standort gestartet bin, steht vorne anner Fährbuhne ne Radfahrerin. Stellt sich raus, war ne Unterstufenlehrerin, im zweiten Studienjahr glaub ich. Wollte eigentlich mit der Fähre rüber. Ich hatte die Information: Die Fähre fährt nicht, zur Zeit auf Werft, hat n Schaden. „Nun willste wohl zur anderen Seite?“ – „Ja.“ Ich denk, das gibts ne Möglichkeit – ich stell mein Rad an Land, legen dein Fahrrad hin, wo meins war, und dann setzte dich her auf de Bank und wir paddeln rüber. Dann brauchst nicht den langen 30km Umweg machen. Und siehe da, getan. Und drüben gelandet, da rufen welche von der anderen Seite: Wissen Sie, wo die Person is, die hier zu dem Fahrrad gehört? Da ham die gedacht, hier is jemand baden gegangen, ersoffen oder so. „Nein, is meins, das nehm ich gleich wieder auf. Ich hab nur mal kurz Fährmann gespielt!“

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