Die Anfahrerbuden

Oder: die Kinder mal eben hochgereicht – so sehen se jetzt aus!

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Und zum Mitlesen:

Die Anfahrerbuden in Aken, das waren mehr oder weniger Wartehäuschen. Wenn die Mutter wusste, aha, der Vater kommt mit dem Dampfer oder mit dem Kahn, um die und die Zeit – dann sind die Familien dahin, mit Tragegurt und Handwagen. Wäsche, Essen, Mustopf, frische Bratwürste. Die Anfahrer hatten dann extra Kähne, und wenn der Dampfer kam, haben sie die Familie rübergerudert. Je nachdem, in welche Richtung es ging, gab‘s mehr oder weniger Zeit: bei Talfahrt war weniger Zeit, bei Bergfahrt konnten sie bis über die Fähre hinaus nebenher mitfahren. Ein kurzer Schwatz, ein Küsschen, die Kinder mal eben hochgereicht: so sehen se jetzt aus! Joa und dann hieß es wieder Abschied nehmen und der Anfahrer hat die Familienangehörigen zurück an Land gebracht. 

Die Buden standen bis zum Krieg noch da. Eine deutsche Granate, die von der Zerbster Seite auf die hier schon befindlichen Amerikaner rübergeschossen wurde, hat sie dann getroffen. Wegen Kiesbaggerei waren die zu der Zeit voll gelagertem Petroleum und Benzin… die Anfahrerbuden, das waren hölzerne, geteerte Häuschen, die sind dann ratz fatz weg, abgebrannt.

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