Die tösende Düne

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Und zum Mitlesen:

In Richtung der Stadt M’hamid, gen Ende der 45-tägigen Salzkarawane durch die große Sahara von Mali nach Marokko, gibt es eine sehr bekannte Düne. Die liegt in einem riesigen Meer aus Dünen, soweit das Auge reicht. Viele Leute fahren da heute hin. Sie töst und schreit, besonders nachts. Man erzählt, dass es eine alte Zivilisation gab, lange vor uns. Sie hatten alles und waren gesegnet von den Göttern. Sie waren so verwöhnt, dass sie sogar Milch in den Sand verschütteten, weil sie so viel davon hatten. Ihr Eitel wurde ihnen zum Verhängnis, sie wurden von der riesigen Düne verschlungen und ihre Geister sind noch heute eingesperrt im Sand. So einige Reisende erzählen von Zeremonien, von ganzen Festen und Hochzeiten, die sie des Nachts miterlebten. Sie berichten, wie wild sie in Gesellschaft getanzt haben – und am nächsten Morgen mussten sie feststellen, dass da niemand war, dass sie ganz alleine in den Dünen waren. Manchmal machte ihnen die Vorstellung, die ganze Nacht mit Geistern getanzt zu haben, so zu schaffen, dass sie über Wochen krank wurden. 

Wir als Touareg wissen, dass es in der Wüste ganz viele besondere Phänomene gibt. Manchmal hört man zwischen Dünen Fetzen von Unterhaltungen, oder die Tendé (das Tam-Tam der Tamasheq Menschen). Dabei sind es Stimmen, die von Winden und Tornados weiter transportiert wurden. Das ist quasi ein “Wüsten-Telefon”. 

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