Eine Geschichte zum Anhören.
Wir hatten in Aken 36 Kneipen. Aken, die Schifferstadt, das war ein Knotenpunkt, mit vielen Orten zum Einkehren. Viele Gaststätten hatten Säle. Und dort war jedes Wochenende Musik. Das ist nicht mehr so, seit die Disko aufkam. Da ging nichts mehr.
Mein Schwiegervater war ein bekannter Musiker aus dieser Stadt. Mein Onkel hatte eine Kapelle in der Stadt. Und wenn er mit seiner Kapelle zum Tanz aufgespielt hat, dann musste sich seine liebe Frau (meine Schwiegermutter) auf einen Stuhl in der Tanzmitte setzen. Und alle tanzten um sie herum. Sie hatte einen Teller stehen, wo jeder fünf Pfennige draufschmeißen musste. Das war einfach sehr schön damals.
In Aken haben wir auch ganz kleine Gaststätten gehabt, da war rechts der Fleischer und im selben Gebäude gleich die Kneipe dazu. Der Fleischer hat Brötchen mit Gehacktem verkauft, und so konnte man nebenan in der Kneipe sitzen, ein Bierchen bestellen und dazu sein Brötchen essen.
Bis heute hat sich viel verändert. Jetzt gibt es hier nur noch eine Kneipe. Aber ausgehen können wir zum Glück trotzdem noch – vier Gaststätten haben wir! Darunter sind ein Syrer, ein Italiener und ein Grieche und dann macht bei Ramona noch ein Chinese auf. Aken ist international!